Was sollen die Kinder zu hause am iPad oder am Computer machen?

Grundsätzlich gilt für den Computer: nur wenn ich ein Ziel habe und eine Aufgabe habe, arbeite ich am Computer.
Wenn das Ziel heisst, vergnügt zu werden, dann hat dies auch seine Berechtigung, sollte jedoch zeitlich beschränkt sein. Die zeitliche Begrenzung ist für mich ein Garant, nicht uferlos die Zeit vorbei streichen zu lassen, ohne am Schluss Resultate zu haben.

Was sind die Resultate beim Spielen?

Was macht Spielen für einen Sinn? Es gibt schon etliche Spiele, bei denen sich der Sinn tief unten versteckt. So lässt sich beispielsweise kaum erklären, warum Jugendliche oder Kinder Ego Shooter (Ballergames) spielen sollen. Die Jugendlichen erliegen den Verlockungen, kurzfristige Gefühle sind die Belohnung für diese Tätigkeiten, auch wenn kein positiver Aspekt darin ist, sondern nur Adrenalin ausgestoßen wird. Das Niedermetzeln anderer Wesen wird zu einem inneren Bild gemacht, das die Jugendlichen mit sich tragen. Was sie damit machen, weiss ich nicht genau. Auf jeden Fall ist es schwierig, es positiv zu nutzen.

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Verzichten?

Wer hilft den Jugendlichen zu verzichten oder den Sinn zu hinterfragen? “Spass haben” ist das grosse Motto der heutigen Zeit, oder etwa “sinnlos Spass haben”?
Diese Aufgabe entfällt auf uns Erwachsene. Wir Eltern müssen für die Kinder entscheiden, oft auch gegen ihren Willen. Häufigstes Argument wird wohl sein: Alle anderen machen ja auch. Auf das genaue Nachfragen, wer alle anderen sind, werden meist nur wenige Namen genannt.

Regeln setzen, aber welche?

Allen Eltern geht es gleich, sie sind verunsichert was gelten soll, wie viel Einschränkung ist nötig, wie viel Einschränkung ist überhaupt noch möglich. Traue ich mich, den Kindern etwas zu verbieten, bei den Jugendlichen wird es schon schwieriger bei den jungen Halbwüchsigen leider dann nicht mehr möglich. Wenn uns das aggressive “Na und?” entgegenfliegt, dürfen wir das so interpretieren, dass die Argumente der Kids ausgegangen sind.
Eine Diskussion, warum und wie der Computer benutzt werden soll ist perfekte Medienbildung.

Wichtig ist: Es gibt kein Rezept, das für alle gilt!

Es gibt keine Zeit- und Häufigkeitsempfehlung. Das heisst es gibt viele verschiedene, was auch nichts nützt.
Trotzdem: Stellen Sie unbedingt Regeln für den Medienkonsum auf. Verhandeln Sie mit den Kindern. Erklären Sie ihnen, warum das so funktionieren soll. Definieren Sie medienfreie Tage.
Und vor allem: Setzen Sie die Regeln durch!

Das wird ein anstrengendes Unterfangen, muss aber sein und aber es lohnt sich!! Viele Eltern nehmen diese Anstrengung nicht auf sich, das heisst sie nehmen die Pflicht der Erziehung nicht wahr.

Jussi Fritschi, ICT-Verantwortlicher der Schule Meilen